Akademischer Börsenverein

Digitale Innovation beim Börsenverein

Am 12. Dezember 2019 von Jonas Hofmann

Zukunftsthemen in Greifswald haben ein Zuhause gefunden: Das Ressort Digital Innovation beim ABV

Inhalt des Artikels:

  • Kurzvorstellung des Ressorts Digital Innovations
  • Python-Programmierkurs und Machine-Learning-Weekend
  • Motivation und Ausblick auf das Jahr 2020

Über das Ressort

Am Anfang des Jahres erweiterte der Akademische Börsenverein Greifswald e.V. sein Aufgabenfeld und entwickelte das neue Ressort „Digital Innovation“. Unter anderem war das Ziel, mit dem attraktiven Zusatzangebot die akademische Lehre der Universität zu erweitern und weitere interessierte Studierende zu erreichen. Insbesondere ging es darum, die bislang vorliegenden Strukturen der klassischen Kapitalmarktthemen im Sinne der digitalen Revolution nachhaltig auszuweiten und anzupassen.

Im Zuge des letzten Semesters entwickelte das Ressort eine Konzeption dieses Angebots. Auf der Agenda standen eine Reihe von Punkten, die vor allem Digitalisierungsthemen oder weitere Inhalte rund um das Thema gewidmet sind. Daher wurde zunächst ein breitgefächertes Projekt in Angriff genommen: Das maschinelle Lernen.

Dafür gelang es dem ABV Greifswald einen Experten auf dem Gebiet des maschinellen Lernens, einem Teilgebiet der künstlichen Intelligenz, nach Greifswald einzuladen. Alessandro Pedori, ein italienischer „Data Scientist“, welcher jahrelange praktische Erfahrung vorweisen kann, brachte vom ersten November bis zum zehnten November in einem intensiven Arbeitsumfeld den Teilnehmern des Seminars die Grundsätze des „Machine Learnings“ näher.

Viele Teilnehmer unseres Machine-Learning-Weekends

Use Case: Textdokumente automatisiert auf das Wesentliche reduzieren.

Ein Teilziel dieses Wochenendes war es, Textdokumente mit Hilfe von künstlichen Intelligenzen auf 10% des ausschlaggebenden Umfangs zusammenzufassen. Hierbei erarbeitete Alessandro Pedori mit den Teilnehmenden einen Algorithmus, der sich im Hintergrund seiner Funktionsweise auf eine Datenquelle von mehreren hunderttausenden Informationen bezogen auf Textanalyse und „Clustering“, bezog. Auch beispielsweise Objekterkennung in Bildern anhand eines Algorithmus waren Teil der unglaublich interessanten Inhalte dieses Events.

Python-Vorkus als Vorbereitung

Da wir die wertvolle Zeit des Workshops mit Alessandro Pedori so effizient nutzen wollten, hat sich schnell am Anfang der organisatorischen Planung herausgestellt, einen Vorkurs anzubieten. Für das Machine-Learning-Wochenende benötigten wir die Programmiersprache Python, um die Gestaltung aller technischen Durchführungen zu garantieren.

Python ist eine der meistgenutzten Programmierungssprachen der heutigen Zeit und daher hat sich die Projektleitung des Machine-Learning-Seminars dazu bereit erklärt, diesen Workshop eigenständig zu leiten und durchzuführen.

Am 1. November fand dieser intensive Vorkurs schließlich statt. Wir leiteten 30 interessierte Studierende in das Thema des Programmierens in Python ein. Dazu wurden die grundlegenden Elemente zusammen erarbeitet, sowie im letzten Kapitel des Kurses, ein erster Anwendungsbereich von Python, die Datenanalyse unter Verwendung eines Datensets mit über 21000 Zeilen an Informationen, die Angaben zum Immobilienmarkt in Kansas City besaßen, analysiert.

Inbegriffen in diesen Vorkurs war außerdem ein 58-seitiges Skript, welches sämtliche Programmierbeispiele zu verschiedenen Funktionsweisen von Python abdeckt, um den Teilnehmern auch nachhaltig die Möglichkeit zu geben, ihr erlerntes Wissen in der Praxis anwenden zu können. Denn hier gilt eindeutig „Probieren geht über Studieren“.

Warum machen wir das?

Digitalisierung beinhaltet ein weites Themenspektrum mit einer unglaublich ausgedehnten Breite an Teilbereichen. Da es im Kern um die Verarbeitung von Informationen geht, stehen Themengebiete wie die künstliche Intelligenz, Blockchain, Biotechnology, Big Data, Robotik und viele mehr, im Vordergrund. Um heutzutage den Ansprüchen vieler Unternehmen gerecht zu werden und sich über den Tellerrand hinaus Innovationsorientiert weiterzubilden, hat es sich der Akademische Börsenverein Greifswald zu seiner persönlichen Aufgabe gemacht diesen Platz einzunehmen. Damit stellen wir sicher, dass Schritt für Schritt neue Aufgabenbereiche, wie wir sie jetzt schon verstärkt in der Berufswelt vorfinden, abgedeckt werden. Wir selbst empfinden die Bereitstellung des Bildungsangebots aus dieser neuen Sparte als großes Geschenk und freuen uns, dieses neue Kapital gemeinsam mit allen Interessierten miterleben zu dürfen.

Das Jahr 2020

Mit den bisherigen Angeboten wurde ein kleiner Einblick in die prominente Herausforderung der Digitalisierung gegeben. Dies soll auch im Jahr 2020 fortgeführt werden. Daher werden einige Themenbereiche der Digitalisierung weiter angeschnitten. So sind drei Vorträge beziehungsweise Workshopangebote in Planung. Zunächst soll ein grundsätzlicher Überblick über das Thema Digitalisierung und dessen Bereiche gegeben werden. Darüber hinaus werden wir uns dem Thema künstliche Intelligenz noch stärker widmen, sowie dem Thema Blockchain.

Regelmäßiger Python-Workshop

Auch in Zukunft will der Bereich Digital Innovation, den Mitgliedern des Börsenvereins und auch weiteren Studierenden die Möglichkeit geben „außerfachliche“ Kompetenzen parallel zum Studium aufzubauen. Dafür steht ein zwei-wöchentlich stattfindender Workshop für das Sommersemester 2020 in Planung. Inhalte dieses Workshops sind neben den Grundlagen des objektorientierten Programmierens auch Anwendungsgebiete, welche für den beruflichen Alltag essenziell sind.

Hierfür werden wir in Kooperationen mit namenhaften Unternehmen aktuelle Case Studies der Informationsverarbeitung anhand der Programmiersprache Python durchführen, um nicht nur über die theoretischen sowie auch objektorientiert Anwendungen dieses Instrumentes zu referieren, sondern tatsächlich auch einen Einblick in die Arbeitsweise eines Global Players durch realitätsbezogene Forschungsprojekte bereitzustellen. Studierende, die sich während des Studiums einen Arbeitseinstieg in technische Bereiche vorstellen können, sollten schon während des Bachelor- oder Masterprogramms erste Schritte realitätsnaher Arbeitsweisen kennenlernen.

Algo Trading mit dem ABV

Dabei steht die Verbindung in den Kernbereich des ABVs im Vordergrund. Und so nehmen wir uns dem Thema Algo Trading an. Um eine Verbindung von klassischer Finanzwissenschaft und mordernster technischen Analyse zu garantieren. Ziel des Projekts ist also auf der einen Seite der sichere Umgang mit Python, das Kennenlernen und Analysieren von Case Studies sowie letztlich dem Entwickeln eigener Algorithmen.

Stanford Zertifikat, Blockchain und Biotechnologie

Neben geplanten Vorträgen über die künstliche Intelligenz, wird der Akademische Börsenverein Greifswald ein von der Stanford University entwickelten Onlinekurs über „Machine Learning“ im Workshop ähnlichem Konstrukt, durchführen. Ziel des Ganzen ist auf der einen Seite, die Fähigkeiten in diesem Fachgebiet zu erweitern und auf der anderen Seite, jedem Mitglied den Erwerb eines von der Stanford University zur Verfügung gestellten Zertifikats, zu ermöglichen.

Weiterhin werden im Zuge der Schwerpunktsetzung des Ressorts viele Themengebiete über die Blockchain Technologie angeboten. Leider werden in diesem Zusammenhang von vielen Leuten nur einzig und allein die damit zusammenhängenden Kryptowährungen verbunden, allerdings hat das Konstrukt der Blockchain einen beachtlich weiten Anwendungshorizont, der sich in alle denkbaren Bereiche unseres Lebens ausweitet.

Somit möchte das Ressort „Digital Innovation“ im nächsten Jahr als Startschuss in das Kapitel von Blockchain einen Kryptografie Vortrag, einem Gebiet aus der Mathematik, welches für die technische Durchführung innerhalb einer Blockchain, Verantwortung trägt, anbieten. Zudem soll jenes Angebot noch mit einem Workshop zum Programmieren eines sogenannten „Smart Contracts“ erweitert werden. Ziel könnte es sein, in den kommenden Monaten des nächsten Semesters eine eigene, kleine Blockchain im Kollektiv entwickeln zu können.

Ebenso sind Vorträge über „Digital Identities“ und die allgemeinen Anwendungsgebiete von Blockchain geplant. Über diese drei Schwerpunktfelder hinaus liegt es uns am Herzen, ebenso die Leidenschaften und Interessen von unseren naturwissenschaftlichen Studenten zu bedienen. Hierfür ist ein Vortrag im nächsten Jahr zum Thema DNA-Storage, also dem Speichern von Informationen auf DNA Code, im Sinne der Biotechnology, geplant. Außerdem möchten wir einen hochkarätigen Referenten über Nanobiologie, also beispielsweise einen Fachvortrag über Mikrochips in unserem Blutsystem, welche uns vorzeitig über mögliche gesundheitliche Unannehmlichkeiten und Risiken, warnen können.

Mit dem Python Kurs und dem Machine Learning Weekend setzten wir in diesem Semester den Startschuss in eine neue Ära an Angeboten, welche für alle Studierenden Zusatzqualifikationen bedeuten. Um auch weiterhin qualitativ hochwertige Angebote zu schaffen, freut sich der Akademische Börsenverein, sowie das Ressort Digital Innovation, auf neue kluge und motivierte Leute.

Autor des Artikels

Jonas Hofmann Vorstand - Digital Innovations Linkedin